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Das Wunschkreuz im Walde
Eine Sage erzählt,
wenn dir irgendwas fehlt,
dann eile herbei
auf die Muntere Ley
Bring mit einen Stein
sei er noch so klein,
sprech hinein dein Begehr
und trag ihn hierher.
Leg schweigend ihn nieder
- und dann gehe wieder.
Dein Wunsch wird gewährt,
wenn dir Glück widerfährt.
Was ich vom Wunschkreuz hab erfahren
das hier vor euch im Walde steht,
erzählte mir, mit weißen Haaren,
ein alter Mann, und worum's geht...
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Es sei ein alter Brau des Ortes,
sein'n Herzenswunsch in Stein zu fassen
und diesen - ohne weitren Wortes -
am Fuß des Kreuzes dann zu lassen.
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Sein einz'ger Sohn, der läg darnieder,
mit Krebs, im Krankenhaus von Prüm.
Und darum käm er immer wieder,
zu legen einen Stein hierhin.
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Dem Brauche folgend, muss der Stein
wohl mitgebracht und raufgetragen (!)
Er darf auch nicht gestohlen sein
und nicht im Umfeld ausgegraben!
Bedenket, dass ein Wunsch nichts Wert,
wenn man dafür Natur zerstört!
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Aus gegebenem Anlass bitte ich alle Wanderfreunde darum, Brauchtum und Naturschutz nicht gegeneinander auszuspielen! Die Dolomiten von Gerolstein sind nicht umsonst als "Naturschutzgebiet" ausgewiesen. Eure "Wunschsteine" dürfen also unter keinen Umständen aus dem unmittelbaren Umfeld der Munterley "herausgebrochen werden und sollten auch die Größe eines Kiesels nicht überschreiten. So schreibt es nicht nur der Brauch, sondern auch (und vor allem!) das Naturschutzgesetz vor.
Mit Erschrecken beobachte ich in letzter Zeit einen ausufernden Mißbrauch dieser christlichen Stätte, der wohl zum größten Teil aus Missverständnis des Brauches und Unkenntnis des Naturschutzgesetzes heraus, entstand.
Dieser Brauch (den man übrigens in Form eines sogenannten "Lastahuddelshuppens" auch am Pulvermaar findet) besagt eindeutig, dass der Stein "mitgebracht" werden, - und nicht aus falscher Bequemlichkeit aus dem nahen Umfeld herausgerissen werden soll...
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Bitte seid euch darüber im Klaren, dass jeder Stein, der hier im Umfeld des Kreuzes aus der Natur herausgebrochen wird, einen Lebensraum für bestimmte Tier- und Pflanzenarten, darstellt und ihr diesen durch euer Tun zerstört (!)
Moose, Flechten und Farne, so wie all die von ihnen unmittelbar abhängigen Lebensformen, benötigen zwingend einen ungestörten Lebensraum, um zu gedeihen. Jegliche Standortveränderung kann zum Absterben dieser höchst sensiblen Pflanzen und deren Begleitarten führen und so einen Teil der einzigartigen Landschaft der Gerolsteiner Dolomiten, unwiederbringlich zerstören.
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Euer Hubertus M. Arendt
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​Hubertus M. Arendt